By the dawns early light...

Mein herzallerliebsten,

heute war ich in München im amerikanischen Konsulat.
Wir sind um 5.45 (!) losgefahren und waren dank des netten Münchener Morgenverkehrs um 8.25 in der Maxvorstadt, dem Münchener Univiertel, dem, in dem die Botschaft liegt. Weil in der Beschreibung stand es gäbe da kein Klo, sind wir vorher noch in ein kleines Café in der Königinstraße gegangen. Die Bedienung war total nett, und hat uns den Weg zu Botschaft erklärt. Man kann die Adresse nämlich blöderweise nicht ins Navi eingeben. Die haben das Gebiet so gesichert, das dieser kleine Fleck amerikanischen Bodens in München eine Grauzone für jeglichen Satelliten ist.
Vor der Botschaft mussten wir dann erstmal eine halbe Stunde in der eisigen Kälte warten, dann kam ein Mann hinter dem Hochsicherheitstor raus, der aussah wie Vin Diesel, nur etwa 10 Jahre älter. Er hatte einen Eins-A böser Cop Gesichtsausdruck, und man hat wirklich Angst bekommen. Bei dem musste man seinen Pass vorzeigen, und der hat dann kontrolliert, ob der gültig ist usw. . Dann musste man wieder warten. Meine Hände hatten orangene Punkte, so kalt waren die.
Dann wurden die Leute immer einzeln im Abstand von ca. 10 Minuten durch das Tor gelassen. Ich war die Neunte. Der Vin- Diesel-Mann hat sich als ganz nett rausgestellt, er hat sich in tiefstem bayrisch mit mir unterhalten :D
Er hat mich in ein kleines Häusschen eskortiert, in dem man gefilzt wurde. Es war wie am Flughafen, nur noch ca. 100 mal schlimmer. Man wird die ganze Zeit von ca. 10 Kameras und 5 Polizisten angeglotzt, als würde man gleich seine Utzi rausziehen oder eine Bombe zünden...
Man, man, man....ich hab noch nie so viele Schlagstock und Gewehr bewaffnete Leute auf einem Haufen gesehen, die alle nur ein Ziel im Auge hatten.
Mich.
Na gut, und den Mann hinter mir, ein Student. Ihr kennt mich doch, ich dramatisiere gern^^
Wir kamen in so einen Flur in dem stand eine amerikanische Omi, die hat so Unterlagen von uns abgestempelt. Als nächstes hab ich eine Nummer ziehen müssen, ich hatte 630, und meinen Pass und die Unterlagen abgeben.
Dann musste ich warten.
Und warten.
Und warten.
Das einzig Gute war, es gab doch ein Klo! :D
Ich war die ganze Zeit so unglaublich aufgeregt, und dann wurde meine Nummer das erste Mal ausgerufen. Ich musste meine Finger auf so einen elektronischen Fingerabdruckscanner drücken.
Dann hab ich gewartet.
Und gewartet.
Und gewartet.
Gefühlte 10 Wochen lang.
Im Wartezimmer hing übrigens ein riesiger Flachbildschirm, auf dem lief die ganze Zeit CNN. Für die, die's nicht wissen, CNN ist ein englischer Sender auf dem 24 Stunden lang Nachrichten kommen. Ich hasse CNN. Oh CNN, du Trauma meiner Kindheit. CNN ist der lieblings Fernsehsender meines Vaters.
Irgendwann wurde ich dann wieder aufgerufen und ein netter Mann hat gefragt ob es stimmt, dass ich in den USA zur Schule gehen werde, wer das Ganze bezahlt und was meine Eltern beruflich machen. Dann hat er sich noch nett mit mir unterhalten (auf Englisch, er war ja Amerikaner), meine Unterlagen abgestempelt und gemeint, ich hätte das Visum und ich würde es in den nächsten 3 bis 5 Tagen per Post bekommen.
Yeah ♥
Ich hab schnell gemacht das ich rauskam, denn die ganze Atmosphäre da drin ist wirklich furchtbar.
Ich war dann noch ein bisschen im Englischen Garten und in der Stadt, wenn man schon mal in München ist....

Naja, man sieht sich...

xoxo :)